Therapeutische Modulation der Darmdysbiose

Ziel der Arbeit

Diese Publikation resüm iert den aktuellen Wissensstand über die Zusammensetzung und Aktivität der Darmmikrobiota, zeigt Auswirkungen eines gestörten mikrobiellen Gleichgewichts (Dysbiose) auf die Gesundheit auf und diskutiert potenzielle therapeutische Optionen zur Behandlung der Darmdysbiose.

Zusammenfassung/Ergebnisse

Die Darmmikroflora spielt eine Schlüsselrolle für die Gesundheit des Wirts. Die Effekte reichen von einer Beteiligung beim Nahrungsabbau über die Synthese von Vitaminen und anderen gesundheitsfördernden Metaboliten bis hin zur Immunregulation und Verdrängung pathogener Mikroorganismen. Zugleich ist die Darmmikrobiota jedoch auch eine Quelle für Antigene und potenziell schädliche Verbindungen wie Ammoniak, Phenole und Sulfide. Im Idealzustand befindet sich der menschliche Organismus mit seinen mikrobiellen „Mitbewohnern“ im Gleichgewicht. Gewinnen jedoch die schädigenden Einflüsse im Darm die Oberhand (Dysbiose), kann es zu Darmerkrankungen oder auch systemischen Erkrankungen kommen. Zur Behebung der Dysbiose kommen Maßnahmen infrage, die entweder die schädigenden Bakterien bekämpfen – hier liegt der Fokus auf Antibiotika mit möglichst  engem Wirkspektrum – , oder  aber die Funktion  und Vermehrung der nützlichen Mikroorganismen fördern. Dazu können sich Probiotika, Ernährungsinterventionen oder auch der radikalere Ansatz der fäkalen Transplantation eignen. 

Fazit

Die Darmmikrobiota ist eine hochkomplexe Entität, deren Entwicklung und Funktion trotz erheblichem Wissenszuwachs in den vergangenen 10 Jahren noch nicht ausreichend erforscht wurde. Eingriffe in dieses empfindliche Ökosystem können negative Folgen für die Gesundheit des Wirtes haben. Mittels Probiotika und adäquaten Ernährungsinterventionen kann die Darmflora positiv beeinflusst werden.

Therapeutic modulation of intestinal dysbiosis
Walker AW, Lawley TD. Pharmacol Res 2013;69(1):75-86.

Produkte