Oxidativer Stress und Antioxidanzienwirkung bei chronisch obstruktiver Lungenerkrankung

Studiendesign, Patienten und Methode

Oxidativer Stress spielt in der Pathogenese einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPO) eine große Rolle. Er kann durch Zigarettenrauch, Umweltgifte, Infektionen und körperliche Belastung ausgelöst werden. In dieser Studie mit 22 männlichen Patienten mit stabiler COPO und 10 Kontrollpersonen sollte untersucht werden, ob die tägliche Einnahme des antioxidativen Vitamin E (200 I.E.) und Vitamin C (500 mg) innerhalb eines Monats die Symptome des oxidativen Stresses reduzieren kann. Dafür erhielten 10 der 21 COPO-Patienten zusätzlich zu ihrer Medikation (Anticholinergikum, Theophyllin und Beta2-Sympathomimetikum) einen Monat lang beide Vitamine.

Vor Beginn der Studie und nach einem Monat unterzogen sich alle Studienteilnehmer einem körperlichen Belastungstest auf dem Laufband, bis Müdigkeit, Dyspnoe oder EKG-Veränderungen (ST/T-Welle) auftraten. Blutproben wurden vor Trainingsbeginn sowie 1 und 3 Stunden nach dem Training genommen, um die Konzentration von Malondialdehyd (MOA), Vitamin E und Glutathion (GSH) zu ermitteln.

Ergebnisse

In der COPO-Gruppe wurden signifikant niedrigere GSH- und Vitamin-E-Ausgangswerte verzeichnet als in der Kontrollgruppe. Kein Unterschied ergab sich hinsichtlich der MOA-Konzentration. Durch die körperliche Belastung erhöhten sich die MOA- und Vitamin-E-Werte der COPO-Patienten signifikant, nicht jedoch die GSH-Werte. Dagegen blieben in der Kontrollgruppe die MOA-, Vitamin-E- und GSH-Konzentrationen nach der körperlichen Anstrengung unverändert. Während die unbehandelten COPO-Patienten auch nach einem Monat ansteigende MOA- und Vitamin-E-Spiegel nach Belastung aufwiesen, zeigten die behandelten COPO-Patienten nach einmonatiger Antioxidanzien-Einnahme keinen Anstieg mehr. Vor der Antioxidanzien-Behandlung lag die Belastungsdauer der COPO-Patienten bei 5,7 ± 2,1 Minuten und die der gesunden Kontrollpersonen bei 11 ,3 ± 1,2 Minuten.

Fazit

Im Vergleich zu den gesunden Kontrollpersonen erhöhten sich der MOA-Wert der COPO-Patienten und damit die Lipidperoxidation unter körperlicher Belastung deutlich. Nach einmonatiger Gabe von Vitamin E und C zeigten die COPO-Patienten keine Erhöhung der MOA-Spiegel nach körperlicher Anstrengung, und die Belastungsdauer verlängerte sich signifikant. Somit scheinen Antioxidanziengaben mit ihren nutritiven Eigenschaften die schädlichen Effekte des oxidativen Stress zu mildern.

The effects of antioxidants on exercise-induced lipid peroxidation in patients with COPD
Agacdiken A, Basyigit 1, Ozden M, et al. Respirology 2004;9(1):38-42.

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