Niedrige Antioxidanzienspiegel bei stark ausgeprägtem Asthma bronchiale

Studiendesign, Patienten und Methode

In dieser Querschnittstudie wurde untersucht, inwiefern sich die Plasmaspiegel verschiedener alimentärer (Carotinoide, Vitamin C und E) sowie endogener Antioxidanzien (Bilirubin, Albumin, Harnsäure) bei Asthmapatienten und Gesunden unterscheiden. Dazu wurden 53 Personen mit leicht bis mäßig ausgeprägtem Asthma, 28 mit schwerem Asthma sowie 43 gesunde Kontrollpersonen mittels Fragebogen zu ihren Ernährungsgewohnheiten befragt und medizinisch untersucht.

Ergebnisse

Verglichen mit Frauen nahmen die männlichen Studienteilnehmer weniger Vitamin C, Alpha- sowie Beta­ Carotin zu sich; dies galt insbesondere für Männer mit schwerem Asthma. Bei allen Probanden korrelierte die Aufnahme von Vitamin C und Carotinoiden durch die Nahrung mit den Plasmaspiegeln von Vitamin C bzw. Alpha- und Beta-Carotin. Patienten mit schwerem Asthma wiesen gegenüber jenen mit einer leichteren Asthmaausprägung und der Kontrollgruppe signifikant niedrigere Vitamin-C-Spiegel auf. Darüber hinaus waren die (hinsichtlich der Cholesterinspiegel korrigierten) Plasmakonzentrationen von Vitamin E in beiden Patientengruppen signifikant geringer als die der gesunden Kontrollpersonen. Patienten mit schwerem Asthma wiesen im Vergleich zu den anderen beiden Gruppen signifikant niedrigere Plasmawerte der endogenen Antioxidanzien Bilirubin und Albumin auf. In einer multivariaten Regressionsanalyse korreliertenniedrige Plasmakonzentrationen von Vitamin C und Bilirubin, ein hohes Gesamtcholesterin sowie ein niedriger sozio-ökonomischer Status unabhängig voneinander mit schwerem Asthma. Die Blutkonzentration von Albumin korrelierte positiv und die von Cholesterin negativ mit der Lungenfunktion. Die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln verbesserte signifikant die Ausatmungskapazität der Lunge (FEV1*).

Fazit

Die chronische Entzündung der Atemwege bei Asthma bronchiale führt unter anderem zur Bildung reaktiver Sauerstoffverbindungen und damitzu erhöhtem oxidativen Stress. Niedrige Plasmaspiegel bestimmter Antioxidanzien sind bei Asthmatikern mit einem schwererenKrankheitsverlauf assoziiert. Dies könnte zu einem oxidativen Ungleichgewicht führen und die Progression der Erkrankung fördern.

Eine vermehrte Aufnahme von Antioxidanzien mit der Nahrung oder in Form von Supplementen könnte daher helfen, die Ausprägung eines Asthma bronchiale zu vermindern.

* FEV1: Ausatmungskapazität pro Sekunde, Forced Expiratory volume

Plasma concentrations of dietary and nondietary antioxidants are low in severe asthma
Misso NLA, Brooks-Wildhaber J, Ray 5, et al. Eur Respir J 2005;26:257-64.

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