Erhöhter oxidativer Stress und erniedrigte Antioxidanzien-­Konzentrationen bei chronisch obstruktiver Lungenerkrankung

Studiendesign, Patienten und Methode

Prospektive Studie mit 24 Patienten (Alter 51,8 ± 6,7 Jahre), die an einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) litten, und 23 gesunden Kontrollpersonen. Da oxidative Gewebeschädigung ein entscheidender Faktor in der COPD-Pathogenese zu sein scheint, sollte hier der antioxidative Status von COPD-Patienten ermittelt werden. Die Serumkonzentrationen von Vitamin A, C und E sowie von Malondialdehyd (ein Nebenprodukt der Lipidperoxidation) wurden vor der Behandlung akuter Schübe und in stabilen Phasen gemessen.

Ergebnisse

Die durchschnittliche Vitamin-A-Konzentration während eines akuten Schubs lag bei 0,8 ± 0,2 µg/dl und erhöhte sich signifikant während der stabilen Phasen auf 1,0 ± 0,2 µg/dl (p = 0,009). Die Kontrollpersonen wiesen einen durchschnittlichen Vitamin-A-Spiegel von 1,0 ± 0,3 µg/dl auf. Kein statistischer Unterschied konnte zwischen den Vitamin-C-Spiegeln von COPD-Patienten (akute Phase 10,0 ± 2,4 µg/ml bzw. stabile Phase 1 1,1 ± 2,6 µg/ml) und den Kontrollpersonen (11 ,0 ± 2,9 µg/ ml) festgestellt werden. Die Vitamin-E-Serumkonzentration von COPD-Patienten war während der akuten Phase (5,1 ±2,2 µg/ml) signifikant geringer (p = 0,001) als die der Kontrollpersonen (8,6 ± 1,8 µg/ml). Die Malondialdehyd-Werte der COPD-Patienten waren sowohl in der akuten (2,4 ± 0,7 nmol/ml) als auch in der stabilen Phase (1,2 ± 0,4 nmol/ml) signifikant höher (p = 0,001; p = 0,005) als die der Kontrollpersonen (0,9±0,2 nmol/ml).

Fazit

Der oxidative Stress von COPD-Patienten erhöhte sich während eines akuten Schubs und blieb auch in der stabilen Phase erhöht. Die Serumkonzentrationen von Vitamin A und E fielen gleichzeitig während der akuten Phase ab. Daher könnte die Supplementierung von Vitaminen A und E die Folgeschäden einer COPD reduzieren.

Antioxidant vitamins (A, C and E) and malondialdehyde levels in acute exacerbation and stable periods of patients with chronic obstructive pulmonary disease
Tug T, Karatas F, Terzi SM. Clin lnvest Med. 2004;27(3):123-8.